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Haltung von Meerschweinchen

 

Allgemeines

 

Meerschweinchen sind soziale Tiere und sollten daher niemals allein, sondern von Anfang an paarweise oder in Gruppen gehalten werden. Zwei oder mehrere Männchen verstehen sich meistens nur kastriert – in größeren Gruppen von männlichen Tieren klappt es manchmal auch ohne Kastration.

Je nach Platzangebot empfehlen wir die Haltung von mindestens zwei, besser mehreren Tieren. Die Tiere fühlen sich in einer größeren Gruppe >3 Tiere deutlich wohler.

 

mögliche Geschlechterkonstellationen:

  • zwei oder mehrere Weibchen

  • ein Kastrat & ein oder mehrere Weibchen

  • zwei oder mehrere kastrierte Männchen

  • Großgruppe von männlichen, unkastrierten Männchen

  • Großgruppe von mehreren männlichen, kastrierten, Tieren & weiblichen Tieren

    im Verhältnis 1:3


Meerschweinchen können sehr zutraulich werden, besitzen allerdings noch den für ein Fluchttier typischen großen Bewegungsdrang und auch häufig noch den Fluchtreflex. Nähern Sie sich langsam und am besten aus gleicher Höhe dem Meerschweinchen.

Es sollte ihnen generell ein möglichst großes Heim zur Verfügung gestellt werden. Regelmäßiger Freilauf sollte den Tieren ermöglicht werden. Als Boden- und Höhlenbewohner benötigen Meerschweinchen für Ihre Ruhepausen und als Rückzugsmöglichkeit viele Verstecke.

 

Wichtig ist, dass mehrere Heuraufen zur Verfügung stehen – die Tiere benötigen für ihre Verdauung immer frisches Heu.

 

Vorsicht: Meerschweinchen sind gegenüber Hitze sehr empfindlich!

 

Die Lebenserwartung beträft ca. 5 bis 8 Jahre, in sehr seltenen Fällen können Meerschweinchen bis zu 15 Jahre alt werden.

 

 

 

Haltung 

 

Für die dauerhafte Haltung von zwei Tieren empfehlen wir eine Mindestgröße von 140x70cm Grundfläche. Für jedes weitere Tier müssen 20% der Grundfläche dazugerechnet werden. Meerschweinchen sind schlechte Kletterer und bevorzugen lieber mehr Grundfläche als Höhe.

 

Es sollte ihnen generell ein möglichst großes Heim zur Verfügung gestellt werden. Regelmäßiger Freilauf, am besten täglich, sollte in Käfighaltung in jedem Fall ermöglicht werden. Natürlich freuen sich auch Tiere mit einem sehr großen Gehege (>5qm) über weiteren Auslauf. Als Boden- und Höhlenbewohner benötigen Meerschweinchen für Ihre Ruhepausen und als Rückzugsmöglichkeit viele Verstecke. Für jedes Tier sollte mindestens ein Versteck / Häuschen zur Verfügung stehen.

 

Weitere sehr beliebte Einrichtungsgegenstände sind große Korkröhren, Heutunnel und erhöhte Liegeflächen wie z.B. Unterstände.

Die Verwendung von mehreren Heuraufen ist sehr wichtig, nur so kann man gewährleisten, dass zu jederzeit frisches Heu zur Verfügung steht. Wasser kann über Näpfe oder Trinkflaschen angeboten werden. Wenn man unsicher ist ob die Tiere an Trinkflaschen gewöhnt sind sollte man zur Sicherheit beides anbieten.

Zur Beschäftigung empfehlen wir die Verwendung verschiedener Gegenstände, die von Zeit zu Zeit ausgewechselt bzw. beim Käfig reinigen umgestellt werden. So wird es den Tieren nicht so schnell langweilig :-). Auch ist es sinnvoll die Tiere etwas nach ihrer Nahrung suchen zu lassen, z.B. nach einem leckeren Stück Apfel, das etwas höher im Käfig angebracht wird. Auch die Verwendung eines „Heuballs“ wird empfohlen, man kann darin z.B. Leckereien verstecken.


Als Einstreu empfiehlt sich stark saugfähiges Substrat z.B. Strohpellets als unterste Schicht. Von der Verwendung von Zeitung raten wir, aufgrund der Druckerschwärze, ab. Als zweite Schicht wird darauf „normales“ Einstreu ausgestreut wie z.B. Hanfschäben oder „Chipsy Super“. Hanfschäben haben den Vorteil, dass sie wenig stauben. Als letzte Schicht verwenden wir Stroh als Knabbermöglichkeit. Gleichzeitig fungiert Stroh auch als Einstreu. Die Tiere liegen ebenfalls sehr gerne im Stroh.

Wichtig: Heu ist kein Einstreu und sollte nicht am Boden liegen, da es sehr schnell schimmeln kann. Heu sollte regelmäßig aufgefüllt werden. Heu, welches am Boden liegt, sollte regelmäßig entsorgt werden.

 

Je nach Größe des Geheges sollten ca. zweimal pro Woche verunreinigte Stellen aus dem Gehege gesäubert werden. Manche Tiere lernen auch auf eine Stelle im Käfig ihr Geschäft zu verrichten. Diese Stellen kann man dann regelmäßig reinigen, der restliche Teil des Geheges muss nicht so häufig gereinigt werden – sofern er noch sauber ist.

 

Das Wasser sollte täglich gewechselt werden, ebenso das Frischfutter.

 

Am wohlsten fühlen sich Meerschweinchen bei Temperaturen zwischen 18°C - 24°C. Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich, ebenso empfindlich gegenüber Zugluft und starken Temperaturschwankungen.

 

Kaninchen eigenen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Verhaltensformen nicht zur Vergesellschaftung mit Meerschweinchen!

Weitere Infos bei Außenhaltung:

Das Gehege muss gut abgesichert sein. Auch Marder und Füchse, evtl. auch größere Greifvögel können eine Gefahr darstellen. Verletzte oder kranke Tiere sollten nur nach Absprache mit einem Tierarzt in Außenhaltung gehalten werden. Impfungen sind für Meerschweinchen in Außenhaltung nicht notwendig.


 

Ernährung von Meerschweinchen


Frisches Heu und Wasser muss ständig für die Tiere verfügbar sein. Meerschweinchen benötigen für ihre Verdauung IMMER frisches Heu. Frisch-, Grün- und Trockenfutter sollte mehrmals täglich in kleinen Mengen angeboten werden. Achten Sie bei Trockenfutter auf einen hohen Rohfaseranteil und einen geringen Getreideanteil. Ein Salzleckstein zur Mineralversorgung sollte dauerhaft angeboten werden. Wir empfehlen den Tieren regelmäßig Nagematerial, wie z.B. Holz, Äste u. ä. anzubieten um die Abnutzung der Nagezähne zu gewährleisten. Ebenso ist eine ausreichende Vitamin C Versorgung (über das Frischfutter, z..B. Apfel / Paprika) sehr zu empfehlen, da Meerschweinchen einen erhöhten Vitamin C Bedarf haben und diesen nur über die Nahrung decken können. Wenn man ein „neues“ Nahrungsmittel einführen möchte, sollte man die Menge langsam steigern. Auf die Verdauung sollte in dieser Zeit besonders geachtet werden. Durchfall sollte nicht entstehen.



Futterliste:

 

"gesund":

 

am meisten: Heu! (Hauptfutter)

 

- ungiftige Wiesenkräuter wie z.B. Löwenzahn, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Giersch, etc.

 

- Fenchel

 

- für Vitamin C: etwas Paprika / Apfel (nicht zu viel)

 

- Staudensellerie

 

- Gras (anfangs nicht zu viel),

 

- Topinambur

 

- etc.

 

 

für den Winter:

 

Biosalate, Gurke, Paprika, Apfel, Staudensellerie, etc.


selten:

Karotte (sehr zuckerhaltig → kalorienreich), Gurke, Salat (z.B. Endiviensalat)

 


Umgang mit den Tieren

 

Prinzipiell sollte man wissen, dass sich Meerschweinchen nicht gerne auf den Arm nehmen lassen und auch nicht gerne mit dem Menschen „kuscheln“ wie etwa manche Katze oder mancher Hund. Meerschweinchen sind sehr neugierig und bauen in jedem Fall bei guter Haltung einen Bezug zu ihrem Halter auf. Manche Meerschweinchen lassen sich z.B. vorsichtig am Kopf streicheln bzw. kraueln oder fressen gerne aus der Hand frischen Löwenzahn. Ebenso erfreut ihr Quieken auch viele Halter!

 

Wichtig zu wissen: wenn ein Meerschweinchen sich auf dem Arm sehr still verhält hat es meistens große Angst und befindet sich in einer Art Schockstarre!

Viele Halter und gerade auch Kinder deuten dieses Verhalten des Tieres leider falsch. Das Tier braucht dann sofort Ruhe und man sollte es wieder zurück in sein Gehege seiten und in Ruhe lassen. 

 

 

Hochnehmen: Nehmen Sie das Tier mit beiden Händen hoch und nehmen es dicht an Ihren Körper. Ein heraus Fangen bedeutet für die meisten Meerschweinchen Stress. Es sollte deshalb immer abgewägt werden ob es notwendig ist.

 

 

Verhalten & Lautsprache


Meerschweinchen kommunizieren untereinander viel. Als Halter sollte man die wichtigsten Verhaltensformen und Laute kennen, damit man sein Tier gut einschätzen und auch verstehen kann.


  •  ein Tier verfolgt das Andere

Meerschweinchen fühlen sich in der Gruppe am sichersten – dies erklärt warum Meerschweinchen bei Angst häufig anderen Meerschweinchen nachlaufen. Ebenso verfolgen ranghöhere Tiere unterlegene Tiere noch eine gewisse Zeit um ihre Dominanz zu zeigen.

 

  •  Harnspritzen

Dieses Verhalten zeigen häufig weibliche Tiere um andere Weibchen oder aufdringliche Männchen abzuwehren.


  •  Kopf abrupt hochschlagen

Häufig streicheln viele Halter ihre Tiere am Kopf – meist reagieren Meerschweinchen dann mit Kopf hochschlagen. Dies ist kein Zeichen von Zuneigung sondern eine Abwehrreaktion. Bei Streitigkeiten unter Meerschweinchen kann man dieses Verhalten manchmal auch beobachten. Das Tier möchte sich „groß“ machen und streckt deshalb den Kopf nach oben.

 

  •  Lecken

Wenn Meerschweinchen Artgenossen lecken ist dies ein Zeichen von Zuneigung. Häufig kann man dieses Verhalten bei Muttertieren gegenüber ihren Jungtieren beobachten. Meist lecken sich Meerschweinchen hinter dem Ohr. Meerschweinchen putzen andere Meerschweinchen relativ selten.


  •  Nebeneinander liegen

Tiere, die in einem kleinen Abstand nebeneinander liegen fühlen sich wohl und entspannen. Häufig kann man dies nach der Futteraufnahme beobachten. Auch an etwas wärmeren Tagen verhalten sich Meerschweinchen häufig etwas inaktiver und ruhen sich dann etwas aus. Wenn Meerschweinchen sehr dicht aneinander liegen haben sie häufig Angst.


  •  In die Luft springen

Dies ist ein Zeichen von Freude. Manchmal quieken Meerschweinchen dabei auch leicht. Meistens kann man dieses Verhalten leider nur in größeren Gehegen beobachten.


  •  Kuscheln“

Meerschweinchen kuscheln eigentlich nicht. Ein enges Zusammenkauern bedeutet meistens Angst. Ebenso darf man das ruhige Verhalten beim am Körper tragen nicht als kuscheln deuten. Dieses Verhalten stammt ursprünglich davon ab, dass die Tiere die Aufmerksamkeit eines Feindes von sich abwenden möchten – sie machen sich „klein“. Ein „Kuscheln“ unter Artgenossen kann auch auf einen Platzmangel hindeuten. Selbst in absolut harmonischen Gruppen liegen ausgewachsene Tiere mit einem gewissen Abstand beieinander. Die Tiere schätzen die Sicherheit der Gruppe sehr und fühlen sich in dieser sehr wohl, jedoch halten sie einen gewissen Abstand zueinander. Jungtiere kuscheln noch gerne und liegen häufig beieinander. Dies bedeutet für Jungtiere Schutz und Sicherheit.

 

  •  Sich „Groß“ machen

Bei Streitigkeiten versuchen Meerschweinchen einem Artgenossen mit diesem Verhalten zu imponieren / zu drohen. Sie stellen ihr Fell auf und machen sich insgesamt groß. Häufig bewegen sie sich dabei auch etwas langsamer. Männliche Tiere imponieren mit diesem Verhalten paarungsbereiten Weibchen.

 

  •  gegenseitiges besteigen

Selbst in Gruppen von weiblichen Tieren ist dieses Verhalten zu beobachten. Weibchen besteigen sich gegenseitig wenn sie paarungsbereit sind. Ebenso wird dieses Verhalten bei Rangstreitigkeiten gezeigt. Bei gemischten Gruppen dienst dieses Verhalten der Fortpflanzung.

 

  •  Starres verharren

Das Tier hat panische Angst und möchte in Ruhe gelassen werden. Oft reißen die Tiere auch die Augen weit auf. Nach ein paar Minuten sollte sich dieses Verhalten wieder legen. Manchmal kann man dieses Verhalten z.B. beim Transport beobachten oder beim Herausnehmen.


  •  Gitterstäbe anknabbern

Dies ist ein Zeichen von Langeweile – das Tier sucht nach einem Ausgang. Freilauf sollte dem Tier (mehr) gewährt werden – ebenso sollte man über eine Vergrößerung des Geheges nachdenken wenn dieses Verhalten häufig gezeigt wird.

 

  •  Treten

Dieses Verhalten dient zu Abwehr z.B. eines Artgenossen, der zu nahe gekommen ist. Es bedeutet in etwa „ Geh weg, ich möchte meine Ruhe!“.

 

  •  flüchten

Ein typisches Verhalten für ein Fluchttier. Wenn sich Meerschweinchen erschrecken flüchten sie schnellstmöglich in das nächste Versteck. Selbst absolut an den Menschen gewöhnte Tiere zeigen dieses Verhalten noch häufig. Ursachen können schnelle Bewegungen oder unbekannte Geräusche sein.


  •  Quieken

positives Quieken:

Oft mit positiver Erregung verbunden. Zum Beispiel bevor es Futter gibt. Das Öffnen des Kühlschranks oder das Rascheln einer Plastiktüte kann Auslöser dafür sein.

Negatives Quieken:

Tritt z.B. auf wenn Tiere aus einer Gruppe getrennt werden. Tiere rufen nach dem getrennten Tier oder anders herum.

  • Grummeln“ / murmeln

 Ein leises, abwechslungsreiches Geräusch: Ausdruck von Zufriedenheit; Kommunikation

 

  •  gurren

 (positive) Erregung

 

  •  lauter „Schrei“

 Angst / Schmerzen

 

  • brrrbrrrbrrr“

Imponieren; manchmal auch um einem Artgenossen zu drohen (oft bei unkastrierten Männchen)

 


Gesundheit / Tierarzt

 

Am wohlsten fühlen sich Meerschweinchen bei Temperaturen zwischen 18°C - 24°C. Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich, ebenso empfindlich gegenüber Zugluft und starken Temperaturschwankungen.

Die Zähne und die Krallen müssen bei Meerschweinchen regelmäßig kontrolliert werden.

Anzeichen für eine Krankheit / Unwohlsein:

  •  reduzierte Futteraufnahme

  •  fahles, struppiges Fell

  •  tränende Augen

  •  starker Speichelfluss

  • Durchfall

  • Inaktivität ohne erkennbaren Grund

  • etc.



 

Quellen:

  • vieles aus eigener Beobachtung / Erfahrung

 

Terrarienmanufaktur München | info@terraristik-muenchen.de